Hierarchie im Krankenhaus

Klinik Hierarchie: Positionen in einem Krankenhaus

Im Krankenhaus besteht eine klare Hierarchie, die durch Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten definiert ist. Für Medizinstudierende ergibt sich daraus die Frage, welche Karrierestufen möglich sind. Wir informieren dich im Artikel über die Positionen, die du in der Klinik Hierarchie erreichen kannst. Welcher Verdienst ist damit verbunden? Hier erhältst du alle wichtigen Informationen zu deiner künftigen Karriere im Krankenhaus.

Welche Hierarchie gibt es in deutschen Krankenhäusern?

Eine einheitliche Hierarchie ist in deutschen Kliniken nicht zu verzeichnen. Jedes Krankenhaus hat seine individuelle Klinik Hierarchie. Die berufliche Rangordnung wird von der Qualifikation des Stelleninhabers bestimmt und dementsprechend vergütet. Teilweise weichen die Stellenbezeichnungen voneinander ab. Beispiele dafür sind der Geschäftsführende Ärztliche Direktor oder der Funktionsoberarzt. Dennoch gibt es in vielen Krankenhäusern eine ähnlich strukturierte Hierarchie, die als allgemeingültig für den stationären Bereich gelten kann. 

Hierarchie in Krankenhäusern
Klinik Hierarchie

Die klassischen Hierarchieebenen im Überblick

Während ihres Arbeitslebens durchlaufen Mediziner:innen viele Stationen und nehmen unterschiedliche Positionen ein. Im Medizinstudium absolvierst du als erstes Praktika im Krankenhaus, steigst dann als Assistenzarzt:in in den Beruf ein und kannst nach Jahren die obersten Stufen der Karriereleiter als Chefarzt:in oder Ärztliche:r Direktor:in erreichen. Vom Famulus bis zum:r Ärztlichen Direktor:in stehen dir viele Wege offen. Eine typische Klinik Hierarchie umfasst von oben nach unten 8 Ebenen und sieht folgendermaßen aus:

  1. Ärztliche:r Direktor:in
  2. Chefarzt:in
  3. Leitender Oberarzt:in
  4. Oberarzt:in
  5. Facharzt:in
  6. Assistenzarzt:in
  7. Studierender im Praktischen Jahr (PJ)
  8. Famulus.

Wie ist die Klinik Hierarchie praktisch aufgebaut?

Ein Krankenhaus besteht aus einer oder mehreren Kliniken sowie etlichen Abteilungen, beispielsweise Innere Medizin, Neurologie, Orthopädie oder Radiologie. Das Klinikum insgesamt wird durch den:der Ärztlichen Direktor:in geleitet, der:die aus einem Kreis von Chefärzten ausgewählt wird. Die Fachabteilungen untergliedern sich meist in mehrere Stationen und werden durch eine:n Chefarzt:in geführt. Diese Fachabteilungen können in Spezialabteilungen wie Herz- oder Neurochirurgie aufgegliedert sein und werden in einzelne Fachbereiche eingeteilt.

Sie werden von Oberärzten geleitet, entweder allein oder je nach Größe durch mehrere Oberärzte. Ein:e Oberarzt:in wird als leitende:r Oberarzt:in zum:r Stellvertreter:in des:r Chefarztes:in bestimmt. Pro Disziplin gibt es einen oder mehrere Fachärzte, die Patienten fachgerecht behandeln. Sie sind dazu befugt, weil sie sich über 5 bis 6 Jahre weitergebildet und auf ihren Fachbereich spezialisiert haben. Ebenfalls auf der Station bei der Patientenversorgung sind Assistenzärzte eingesetzt. Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Medizinstudium mit erteilter Approbation. Assistenzärzte entscheiden sich anfangs für ein Fachgebiet und absolvieren in der Klinik ihre Facharztausbildung, sie werden daher Ärzte in Weiterbildung genannt.

Medizinstudierende arbeiten in verschiedenen Abteilungen des Krankenhauses, wenn sie ihre Pflichtpraktika ableisten. Das beginnt mit dem Krankenpflegepraktikum in der Vorklinik und setzt sich mit der viermonatigen Famulatur nach dem Physikum fort. Diese wertvollen praktischen Erfahrungen werden am Ende des Studiums im PJ in verschiedenen Fachgebieten ergänzt und vertieft.

Warum braucht es eine Hierarchie in Krankenhäusern?

Im Ernstfall muss im Krankenhaus schnell und effektiv gehandelt werden. Es muss klar sein, wer was wann zu tun hat, wer wem weisungsberechtigt ist und die Verantwortung für die Vorgehensweise trägt. Erfahrene Ärzte können im Regelfall Situationen besser beurteilen, weil sie über weitaus mehr praktische und theoretische Kenntnisse verfügen als beispielsweise Berufsanfänger:innen. Im Notfall bleibt keine Zeit für Diskussionen. Ob die Klinik Hierarchie als bereichernd, notwendiges Übel oder einengend empfunden wird, liegt oft an den handelnden Personen, die eine Funktion in der Klinik Hierarchie ausfüllen. Trotz strenger Aufgabenteilung sollte eine kollegiale Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich sein. Wende dich bei Problemen frühzeitig an Kolleg:innen deines Vertrauens auf Station oder Vorgesetzte wie den:die leitenden:e Oberarzt:in bzw. unter Umständen den:der Chefarzt:in, damit es dir gelingt, die Arbeitsatmosphäre zu verbessern oder ggf. die Station zu wechseln. Auch als Praktikant:in musst du nicht alles hinnehmen.

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Wonach richtet sich die Klinik Hierarchie?

Ausschlaggebend für die Hierarchie im Krankenhaus sind die für Patienten zu erfüllenden Aufgaben und der Aufbau der Klinik als Wirtschaftssubjekt. Je höher eine Position in der Klinik Hierarchie angesiedelt ist, desto anspruchsvoller sind die Aufgaben des Stelleninhabers und desto größer Verantwortung und Gehalt. Führungspositionen bedingen eine bestimmte Qualifikation und Berufserfahrung. Wie viele der einzelnen Stellen ausgeschrieben werden, hängt von der Größe, dem zu versorgenden Gebiet und den örtlichen Erfordernissen der Krankenhäuser ab. Die Festlegung des Aufgabenbereichs und dessen Inhalts bleibt den Kliniken überlassen. 

Welche Hierarchieebene übernimmt welche Aufgaben?

Das Krankenhaus steht unter Führung des:r Ärztlichen Direktors:in. Er leitet das Klinikum gemeinsam mit einem Geschäftsführer, der für die kaufmännischen Aufgaben und die Ökonomie zuständig ist. Der:die Ärztliche Direktor:in nimmt fachbezogene Managementaufgaben wahr, zu denen Personalführung, Lehrkonzepte und Ressourcenplanung gehören. An der Spitze des Krankenhauses stehen also zwei Leiter. Der Ärztliche Direktor ist Chefarzt und nimmt keine medizinischen Aufgaben mehr wahr.

Ein:e Chefarzt:in, der:die kein:e Ärztliche:r Direktor:in ist, übt eine leitende Funktion in seiner Klinik aus. Er:Sie ist verantwortlich für die fachliche Anleitung der Klinikärzte und trägt die disziplinarische Verantwortung. Er:Sie muss fachkundig sein, verbringt jedoch fast drei Viertel seiner Arbeitszeit mit Managementtätigkeiten. 

Der:die Oberarzt:in ist ein:e Facharzt:in in leitender Funktion seiner:ihrer Abteilung oder seines:ihres Fachbereichs. Ein:e Oberarzt:in führt Visiten durch, leitet Fach- und Assistenzärzte an, übernimmt komplizierte Behandlungen oder Operationen und verantwortet die medizinische Seite seines Krankenhausbereichs. Der:die leitende Oberarzt:in übernimmt die ständige Vertretung des:der Chefarztes:in. 

Eine leitende Tätigkeit in der Klinik erfordert den Facharzttitel. Nur Fachärzte können zudem als Vertragsarzt:in für gesetzlich Krankenversicherte zugelassen werden. Der:die Facharzt:in ist ein Spezialist auf seinem:ihrem Gebiet, nur er:sie darf bestimmte medizinische Tätigkeiten ausführen. Abteilungen verfügen normalerweise über mehrere Fachärzte.

Assistenzärzte beginnen ihr Berufsleben nach dem Medizinstudium größtenteils im Krankenhaus oder in einer Uni-Klinik. Sie werden für Routinearbeiten eingesetzt und sind mit Diagnose und Therapie am Patienten beschäftigt. Viele junge Ärzte:innen starten ihre Laufbahn in der Klinik, in der sie ihr PJ absolviert haben. So fällt der Berufseinstieg als Assistenzarzt:ärztin leichter und die theoretisch erworbenen Kenntnisse aus dem Studium können in der Praxis unter Aufsicht eines:einer leitenden Arztes:Ärztin umgesetzt werden. In der Famulatur sowie im Pflegepraktikum geht es darum, die Abläufe im Krankenhaus, das Umfeld der Ärzte und andere medizinische Berufe kennenzulernen sowie erste praktische Fähigkeiten zu erwerben.

Welche Hierarchiestufe erhält welche Vergütung?

Kommunale Krankenhäuser und Uni-Kliniken zahlen nach Tarif. In der Tariftabelle sind 4 Entgeltgruppen festgeschrieben und nach Arbeitsjahren gestaffelt: Arzt in Weiterbildung, Facharzt:in, Oberarzt:in und leitende:r Oberarzt:in. Die Träger privater Kliniken zahlen inzwischen ähnliche Gehälter wie die tarifgebundenen Häuser. 

Die Hierarchiepyramide im Krankenhaus wird nach oben hin schmaler. Leitende Oberärzte und Chefärzte gibt es nur wenige, die Position des:der Ärztlichen Direktors:in ist einmalig. Individuell wird das Gehalt verhandelt und vereinbart. Es hängt von der Berufserfahrung, seinem:ihrem Ruf und dem Umfang seiner:ihrer Verantwortung, beispielsweise der Größe des Hauses und der Anzahl der Mitarbeiter ab. 

Der:die Chefarzt:in ist dem:der Ärztlichen Direktor:in unterstellt und wird nicht mehr nach Tarif bezahlt. Ausschlaggebend für seine:ihre Gehaltshöhe ist neben seiner:ihrer ärztlichen Reputation das Fachgebiet, in dem er:sie arbeitet. Das Gehalt kann individuell sehr verschieden sein, im Durchschnitt liegt es bei knapp 300.000 Euro im Jahr.

Oberärzte verdienen mehr als 100.000 Euro jährlich. Je länger sie im Beruf arbeiten, desto höher ihr Bruttogehalt. Der:die leitende Oberarzt:in erhält je nach Trägerschaft der Einrichtung und Arbeitsjahren bzw. Arbeitsanforderungen über 120.000 Euro im Jahr.

Fachärzte verdienen ca. 80.000 bis 90.000 Euro, die Assistenzärztebezahlung liegt bei ca. 70.000 Euro im Jahr. Das Einstiegsgehalt für Absolventen mit staatlicher Zulassung als Arzt beträgt für die Assistenzärzte ohne Führungsaufgaben ungefähr 55.000 Euro jährlich.

Das PJ, bestehend aus 3 Tertialen, verlangt von den angehenden Ärzten ein stärkeres medizinisches Engagement, es rundet das Medizinstudium ab und findet nach den erfolgreich absolvierten Prüfungen statt. Medizinstudierende im PJ erhalten zuweilen eine Vergütung für ihre Arbeit, die maximal 597 Euro im Monat beträgt.

Das Pflegepraktikum und die Famulatur bleiben meist ohne Bezahlung. Der Krankenpflegedienst dauert 3 Monate und ist vor Beginn des Medizinstudiums oder während der vorlesungsfreien Zeiten vor der Anmeldung zum 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung zu leisten. Bei der Famulatur handelt es sich um 120 Tage Praktikum. Zu absolvieren sind diese in den Semesterferien oder während eines Urlaubssemesters. Medizinstudierende profitieren davon, dass sie ihre Pflichtpraktika in verschiedenen stationären, ambulanten sowie hausärztlichen Bereichen und sogar im Ausland durchführen können. So finden sie eher heraus, welches Fachgebiet sie am meisten interessiert und womit sie am besten zurechtkommen. 

Eine genaue Übersicht über das Arzt Gehalt findest du hier.

An welche finanziellen Themen sollte ich während der Karriere denken?

Um Arbeitsbelastung und Stress im Krankenhaus über längere Zeit gut meistern zu können, sind für Mediziner:innen regelmäßige Pausen, Auszeiten und eine gesunde Lebensführung unerlässlich. Genauso bedeutsam sind die finanzielle Vorsorge und richtige Absicherung von Risiken. Ein:e Arzt:in muss für seinen:ihren anstrengenden und erfüllenden Beruf den Kopf frei haben und sollte nicht ständig die Folgen finanzieller Versäumnisse fürchten müssen. 

Auch wenn es ratsam ist, so früh wie möglich mit dem Vorsorgen zu beginnen, schätze deine finanziellen Möglichkeiten realistisch ein. Während des Medizinstudiums und im PJ fehlt dir meist das ganz große Geld, sodass du nur notwendige Verträge abschließen solltest. Der Vermögensaufbau steht zunächst nicht an erster Stelle, sondern die Abdeckung von finanziellen Risiken durch verschiedene Versicherungen wie die Berufsunfähigkeitsversicherung, Berufshaftpflichtversicherung oder private Krankenversicherung Ärzte

Bleibt dir dennoch etwas zum Sparen übrig, so kannst du schon mit kleinen Beträgen etwas für deine Altersvorsorge oder für die spätere eigene Praxis tun. Vorrangig solltest du jedoch am Anfang deines Berufslebens existenzbedrohende Risiken abdecken. Mit deinem ersten Gehalt kannst du danach für die unterschiedlichsten Bedürfnisse Kapital ansparen. Je höher du in der Klinik Hierarchie steigst, desto besser werden deine finanziellen Möglichkeiten sein.

Versicherungsschutz
Versicherungsschutz für Jungmediziner

Welche Risiken sollte ich zu Beginn der Karriere absichern?

Medizinstudierende sollten damit rechnen, dass sie einmal nicht mehr in der Lage sein könnten, ihrem Beruf nachzugehen. Daran zu denken, lohnt sich nicht nur wegen des in jüngeren Jahren günstigeren Beitrags einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Der körperlich und seelisch anspruchsvolle Arztberuf muss nicht selten vorzeitig aufgegeben werden. Die häufigsten Gründe dafür sind psychische Erkrankungen und Krankheiten des Skelett- und Bewegungsapparats. Je später du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto wahrscheinlicher wird eine Ablehnung oder ein Beitragsaufschlag durch den Versicherer aufgrund vorhandener Krankheiten. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt in der Regel bereits bei einer 50-prozentigen Berufsunfähigkeit, ohne dich auf eine andere Tätigkeit zu verweisen.

Ebenfalls empfehlenswert ist eine Berufshaftpflichtversicherung für Ärzte. Sie schützt vor den finanziellen Folgen von Schadenersatzansprüchen durch Patienten, die durch dich einen Personen-, Sach- oder Vermögensschaden erlitten haben. Gerade bei Personenschäden können unbezahlbare Forderungen zusammenkommen, beispielsweise durch eine lebenslange Rente oder Schmerzensgeld. Spätestens zum PJ solltest du darüber nachdenken, da du auch für nebenberufliche medizinische Tätigkeiten oder in Ausnahmefällen von deinem Arbeitgeber in Haftung genommen werden kannst. 

Vor der Berufshaftpflichtversicherung benötigst du jedoch grundsätzlich eine Privathaftpflichtversicherung, da ebenso schnell hohe Haftungsansprüche im Privatleben entstehen können. Genauso selbstverständlich sollte eine Auslandsreisekrankenversicherung sein, bevorzugt eine Police, die auch weltweite dienstliche Reisen einschließt. Sie übernimmt für dich im Urlaub oder auf Geschäftsreise die Kosten für Krankheiten und den Rücktransport nach Deutschland. Absolvierst du ein Praktikum im Ausland, achte darauf, dass der Versicherungszeitraum nicht kürzer ist als dein Auslandsaufenthalt.

Bereits Studierende sollten sich entscheiden, ob sie gesetzlich oder privat krankenversichert sein wollen. Für die private Krankenversicherung Ärzte spricht ihr Leistungsumfang. Wenn du selbst krank wirst, bekommst du eine vollständige Erstattung der Kosten für ambulante Behandlungen, anerkannte alternative Behandlungsmethoden, viele weitere Leistungen sowie für Zahnbehandlungen und Zahnprophylaxe. Musst du ins Krankenhaus, hast du bei Ärzten und Unterbringung Wahlmöglichkeiten. Je früher der Versicherungseintritt, desto niedriger sind die Kosten. Für Medizinstudierende und Ärzte in der Ausbildung gibt es günstige Ausbildungstarife. Ob die gesetzliche oder die private Krankenversicherung Ärzte am Anfang deiner beruflichen Laufbahn sinnvoll ist, muss individuell geprüft werden. Dabei hilft dir unsere kompetente unabhängige Ärzteberatung.

Andere Versicherungen, beispielsweise zum Schutz vor Rechtsstreitigkeiten, kannst du abschließen, wenn du dein Gehalt als Ärztin oder Arzt bekommst. Auch mit dem Sparen für das Alter, das eigene Haus oder ein neues Fahrzeug beginnst du dann, wenn du über genügend freie Mittel verfügst. Wie du ein Vermögen optimal aufbauen und strukturieren kannst, zeigt dir unsere objektive Ärzteberatung. Wir verfügen über langjährige Erfahrungen in der Ärztebetreuung und wissen, was für Mediziner:innen wichtig und existenzsichernd ist. Wir beraten und begleiten dich gern auf deinem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit.

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